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  • 15. June 2019

Der Staat und die zweite Miete

Alle schimpfen über hohe Mieten. Aber wir schimpfen auch über hohe Wohnnebenkosten - und die treibt der Staat!

Auch und gerade in Hessen sind hohe Mieten und die mehr oder weniger sinnigen Ideen zu ihrer Senkung - oder wenigstens zum langsameren Anstieg - ein Dauerbrenner im Landtag. Am gestrigen Freitag, den 14.6, wurden in Berlin 77.001 (sic) Unterschriften der Initiative "Deutsche Wohnen und Co. enteignen" eingereicht. Das Volksbegehren ist damit angestoßen.
Eine tolle Gelegenheit, die großen Wohnungsbaugesellschaften als böse Miethaie darzustellen. Und private Mieter sind auch nur unwesentlich besser, kommen aber erst in späteren Stadien der Verzweiflung äh Verstaatlichung dran...

These:
Es dürften den allermeisten Mietern herzlich egal sein, ob sie für die Kaltmiete ODER für die Wohnnebenkosten immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Es zählt die Gesamtbelastung fürs Wohnen, also die Summe aus Miete UND Nebenkosten.
Man könnte jetzt natürlich mal wieder über die stark gestiegenen Stromkosten schreiben (Zitat BdSt: "... der Stromverbrauch [wird] durch acht verschiedene staatliche Abgaben belastet."), oder dass etliche Regulierungen eher überflüssig, aber dennoch kostentreibend sind.
Aber hier soll um die direkt staatlich veranlassten Wohnnebenkosten gehen, die auch überregional vergleichbar sind.

Und um zu bewerten, welche Länder bzw. Landeshauptstädte sich dabei ganz besonders mit Ruhm bekleckern, lohnt ein Blick in den Wohnnebenkostenvergleich des Bundes der Steuerzahler.

Na sowas: Und dort finden wir, dass West-Berlin die höchsten Wohnnebenkosten unter allen deutschen Landeshauptstädten hat! Quelle: Bund der Steuerzahler e.V. a.a.O.

Ausgerechnet dort, wo der Staat die Wohnnebenkosten am meisten verteuert, soll also durch Enteignung und Verstaatlichung eine Senkung der Wohnkosten erreicht werden!?
Echt jetzt?