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  • 26. May 2023

Zwangsbegrünung stoppen!

Folge der Wissenschaft: Das ist doch vielleicht ein gemeinsamer Schlachtruf, hinter den wir uns alle versammeln können; denn wir Politiker sind nun einmal in der Regel keine Experten für die Themen, über die wir hier debattieren, sodass wir als Legislative – zunehmend auch Exekutive und Judikative – auf externe Expertise, auf wissenschaftlichen Rat angewiesen sind. So weit, so klar. Aber da endet wahrscheinlich auch schon der Konsens; denn in den konkreten Sachfragen geht wiederum die Bewertung, was denn nun eigentlich Wissenschaft ist, komischerweise doch wieder sehr weit auseinander. Für praktisch jede Meinung gibt es auch den passenden Experten. In unserem politischen Betrieb wird leider viel zu oft daraus: Wissenschaft ist, was meine Meinung unterstützt. – Das ist jedoch grundfalsch; denn man vergewaltigt die Wissenschaft und führt ihre Methoden ad absurdum, wenn man Wissenschaft vom Ergebnis her bewertet.

Da freue ich mich natürlich, dass Herr Minister Al-Wazir vorhin bei seiner Einlassung zum Regionalen Wohlfahrtsindex auf genau diesen Sachverhalt hingewiesen hat. Der Prozess, die Methode machen die Wissenschaftlichkeit aus und nicht das Ergebnis.

Dann gibt es noch mehr schlechte Nachrichten: Wissenschaft ist undemokratisch. Recht hat nämlich, wer recht hat, und nicht, wer die meisten Jasager hinter sich versammeln kann. Wenn man das beherzigt, diese, zugegebenermaßen harmlosen, Leitplanken, dann kann uns wissenschaftlicher Rat bei unseren Entscheidungen wirksam unterstützen; denn die politischen Abwägungen und Entscheidungen durch demokratisch legitimierte Gremien dürfen niemals an die Wissenschaft, an die Technokraten delegiert werden. Wir zumindest wollen das nicht!