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  • 01. February 2020

Endlich, der BREXIT ist vollbracht!

Mit Ablauf des gestrigen Tages hat das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlassen.

Wie konnte es zu diesem GAU aus Sicht der EU-Besoffenen kommen?

Beim Beitritt 1973 wurde eine stärkere wirtschaftliche Verbindung mit dem Kontinent gewünscht, ein gemeinsamer Binnenmarkt war eine verlockende Perspektive. Im Laufe der Zeit wurde die Ideologie der EU, sowie deren politische und institutionelle Bürokratie aber immer mehr zum Selbstzweck. Bei den freiheitsliebenden und wirtschaftsliberalen Briten führte diese politische Verzahnung ab den 1990ern zu Unverständnis und förderte die Ablehnung der Europäischen Union. Das „europäische Projekt“ diente nicht mehr dem Wohl der Bürger, sondern den Eigeninteressen der Bürokraten und Ideologen.

Schon die Nicht-Teilnahme der Briten am Euro war ein deutliches Signal. Zwar haben sich auch andere Länder, wie Dänemark und Schweden, dem Euro verweigert, aber in keinem dieser Länder hat der Finanzmarkt eine vergleichbare Stellung wie im UK. Dass der Euro eine massive Wirkung auf die Finanzmärkte haben würde, war auch schon vor Super-Mario Draghis rechtswidrigen Staatsanleihekäufen und den vielfältigen Brüchen der EU-Verträge klar. Trotzdem ließ „the City“ diese Party lieber aus – vermutlich, weil man das langfristige Scheitern bereits damals absehen konnte.

Am Anfang des Euros wurde vielfach die politische Union als Voraussetzung beschworen. Heute ist es anders herum: Das Scheitern des Euro soll die politische Union erzwingen! Diese Ideen und Analysen vertritt auch die AfD: EU? Ja, aber als eine wirtschaftliche Zusammenarbeit souveräner europäischer Staaten, ohne eine politische Union und weitgehende Souveränitätstransfers. Der institutionelle Wasserkopf und die Bevormundung aus Brüssel werden von uns abgelehnt!

Mit dem Vereinigten Königreich verlässt ein Nettozahler die EU. Der deutsche Anteil am EU-Haushalt wird steigen. Doppelt doof für Deutschland, da auch das Gesamtvolumen deutlich steigen soll – Stichwort „Green Deal“.

Die Briten vertreten zudem eine liberale, ordnungspolitische Sichtweise, die der deutschen sehr ähnlich ist und eine wichtige Brandmauer gegen sozialistische Ideen in der EU darstellte. Durch den Austritt gewinnt der „Club Med“, und somit vor allem Frankreichs etatistisches Wirtschaftsverständnis, an Gewicht. Deutschland ist, trotz ähnlicher Grundhaltungen in der „Nordkurve“ der EU, nun endgültig in einer strategischen Minderheitsposition gefangen.

Das Vereinigte Königreich gewinnt seine volle Souveränität zurück - wie es einer der ältesten Demokratien der Welt auch gebührt. Wer langfristig die Gewinner und Verlierer sein werden, ist naturgemäß schwer zu sagen. Aber egal wie sehr die EU versuchen wird, Großbritannien für seine Häresie zu bestrafen, ein großer Verlierer des BREXITs ist Deutschland.

Großbritannien verlässt zwar die EU, aber nicht Europa. Und: „We’ll still be friends!“