Menu
  • 13. November 2020

Wasserstoff - ein Wunderstoff?

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft - derzeit in aller Munde. Aber ist der Weg in die Wasserstoffgesellschaft auch der richtige Weg, hin zu einer kostengünstigen und zuverlässigen Energieversorgung? In meiner Rede im hessischen Landtag habe ich der "Wasserstoffgesellschaft" einen Realitätscheck unterzogen. Auch wenn wir bereits über ein gut ausgebautes Gasnetz verfügen, es ist alles andere als sicher, dass dieses Gasnetz auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden kann. Eine Versorgung einer großen Anzahl an Haushalten ist also nicht sichergestellt, Erdgas lässt sich ncht durch Wasserstoff direkt ersetzen und der Auf- und Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur wird teuer! Und das beschätigt nicht nur der wissenschaftliche Dienst des Bundestages sondern auch das Umweltbundesamt.

Wozu soll Wasserstoff denn dann dienlich sein? Es ist gedacht als eine "Gehhilfe" der Energiewende. Die zahlreichen Windenerigeanlagen produzieren entweder zu viel oder zu wenig Strom, selten genau den Strom, der im Netz auch Abnehmer findet. Und hier soll Wasserstoff ins Spiel kommen: WIndstrom wird in Wasserstoff umgeandelt und, bei Windflaute wird aus Wasserstoff dann wieder Strom. Wasserstoff soll also als Speicher dienen. Technisch machbar, aber teuer. Nicht nur die Investitionen in den Aufbau der Infrastruktur werden Milliarden verschlingen, auch ist der Wirkungsgrad überschaubar.

Auch die Umwandlung von Windstrom in sogenannte "E-Fuels" oder der Einsatz von flüssigem Wasserstoff als Energie für die Brennstoffzelle klingt zwar nach sauberer Energie, aber auch hier schränkt der Wirkungsgrad die Vorfreude auf die grüne, saubere Energiezukunft ein: wir benötigten die 3- bis 5-fache Strommenge für den Trebstoffeinsatz.

Die Frage an sie: wollen sie also noch mehr Windräder?